Was ist Beckenbeweglichkeit?
Beckenbeweglichkeit bezieht sich auf die Fähigkeit des Beckens, sich während der Geburt auf Druck und Zug anzupassen. Das Becken besteht aus mehreren Knochen und Gelenken, die sich während der Wehen dehnen und bewegen können. Entscheidend hierbei ist die Reaktion vom Kreuz- und vom „Charme“bein. Deren Aktivitäten sind entscheidend, um dem Kind den Geburtsweg zu erleichtern.
Warum ist Beckenbeweglichkeit wichtig?
1. Erleichterung des Geburtsprozesses: Eine gute Beckenbeweglichkeit kann dazu beitragen, dass das Kind leichter in eine geburtsphysiologisch günstige Position gelangt. Wenn das Becken flexibel ist, kann es sich besser an die Bewegungen des Kindes anpassen, was zum einen den Geburtsprozess beschleunigen und zum anderen Verletzungen verhindern kann
2. Schmerzlinderung: Viele Frauen berichten, dass sie durch gezielte Bewegungen und Positionen während der Wehen Schmerzen lindern können. Eine erhöhte Beckenbeweglichkeit ermöglicht es den Frauen, verschiedene Positionen auszuprobieren, die für sie am angenehmsten sind. Dies muss nicht immer unbedingt eine aufrechte Geburtsposition sein: auch die Seitenlage ermöglicht noch eine gewisse Mobilität der Gelenke und kann gleichzeitig als Position geeignet sein, wenn beispielsweise starke Ödeme oder Varizen hinderlich für eine kniende oder stehende Position sind.
3. Reduzierung von Komplikationen: Eine eingeschränkte Beckenbeweglichkeit kann zu einer längeren und komplizierteren Geburt führen, da das Kind in eine geburtsmechanisch ungünstige Stellung und Haltung gezwungen wird. Dies geht oft mit unregelmäßigen Wehen und einem größeren Kopfumfang des Kindes einher. Durch das Üben und Wahrnehmen der Beckenbeweglichkeit im Vorfeld kann das Risiko von Komplikationen verringert werden.
4. Förderung der Muskelaktivität: Die Geburt kann eine anstrengende Erfahrung sein. Eine gute Beckenbeweglichkeit fördert die An- Entspannung der Muskulatur und kann dazu beitragen, dass die Gebärende während der Wehen weniger destruktive Schmerzen hat und sich bei einer aktiven Geburt wohler fühlt. Wenn die Beckenboden- und umliegende Muskulatur beweglich ist, kann diese auf Druck und Zug reagieren und dementsprechend kräftig oder weit sein.

Wie können wir die Beckenbeweglichkeit fördern?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Beckenbeweglichkeit während der Schwangerschaft zu fördern:
- Beckenbodenübungen: Diese Übungen stärken die Muskulatur des Beckenbodens und verbessern die Beweglichkeit
- Schwangerschaftsyoga: Yoga kann helfen, die Flexibilität und Beweglichkeit des Beckens zu erhöhen und gleichzeitig Entspannung zu fördern
- Körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung, wie Schwimmen oder Spaziergänge, kann die allgemeine Fitness und Beweglichkeit unterstützen
- Geburtsvorbereitungskurse: Viele Kurse bieten spezielle Übungen und Techniken an, um die Beckenbeweglichkeit zu verbessern und auf die Geburt vorzubereiten
Fazit
Die Beckenbeweglichkeit spielt eine entscheidende Rolle während der Geburt. Sie kann den Geburtsprozess erleichtern, Schmerzen lindern und das Risiko von Komplikationen verringern. Durch gezielte Übungen und eine bewusste Vorbereitung können Schwangere ihre Beckenbeweglichkeit fördern und sich so optimal auf die Geburt vorbereiten. Es ist wichtig, sich während der Schwangerschaft Zeit für den eigenen Körper zu nehmen und auf die Signale des Körpers zu hören. So kann die aktive (=selbstbestimmte) Geburt zu einem positiven Erlebnis werden.
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