Beckenbodenyoga ist bisher noch nicht sehr bekannt, dabei spielt unsere Körpermitte eine entscheidende Rolle für unsere körperliche Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere emotionale Stabilität. In der Welt des Yoga wird der Beckenboden nicht nur als physischer Raum betrachtet, sondern auch als energetisches Zentrum, das mit verschiedenen Aspekten unseres Lebens verbunden ist. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Bedeutung des Beckenbodens im Yoga, erkunden die Vorteile von Yoga für den Beckenboden und schauen uns einige Praktiken an.
Yoga und der Beckenboden
Der Beckenboden spielt eine wichtige Rolle in der yogischen Praxis, da er als energetische Basis für die Kundalini betrachtet wird. Diese wird in der Regel als schlafende Energie an der Basis der Wirbelsäule beschrieben und repräsentiert unsere kraftvolle, transformative Energie.
Zudem wird der Beckenboden im Zusammenhang mit dem Wurzelchakra (Muladhara) erwähnt. Dies ist ein Energiezentrum, das sich am Ende unserer Wirbelsäule befindet und weit in die Beckenschale hineinreicht. Es wird mit den Themen Stabilität, Sicherheit und Erdung in Verbindung gebracht. Ein starker Beckenboden kann helfen, diese Qualitäten zu fördern und ein Gefühl der inneren Stärke und Sicherheit zu entwickeln.
Zusätzlich wird in den Schriften oft auf die Bedeutung des Beckenbodens in Bezug auf die Kontrolle und Stärkung der Muskulatur hingewiesen, was nicht nur für die körperliche Gesundheit wichtig ist, sondern auch für die spirituelle Praxis. Mit Hilfe von speziellen Techniken lässt sich Energie aus dem Beckenboden im ganzen Körper verteilen. Tantra nutzt dieses Wissen, um sexuelle Energie in spirituelle Erfahrungen umzuwandeln. Ein stabiler Beckenboden ist aus yogischer Sicht also die Grundlage für die energetische Arbeit.
In der Bhagavad Gita, einem zentralen Text der indischen Philosophie und Spiritualität, wird gelehrt, dass Körper, Geist und Seele in einem harmonischen Gleichgewicht stehen sollten. Obwohl die Gita nicht direkt auf den Beckenboden eingeht, vermittelt sie doch die Bedeutung von Achtsamkeit und innere Balance. Der Beckenboden kann eine wichtige Komponente sein, um zur mentalen und seelischen Ausgeglichenheit zu gelangen.
Vorteile von Beckenbodenyoga
Beckenbodenyoga, auch bekannt als Mula Bandha oder Wurzelbandha, bietet zahlreiche Vorteile, die sowohl körperliche als auch emotionale Aspekte umfassen:
1. Stärkung der Muskulatur: Regelmäßige Übungen zur Stärkung des Beckenbodens können helfen, die Muskulatur zu festigen, was besonders für Frauen nach der Geburt oder im Alter von Bedeutung ist.
2. Entspannung des Beckenbodens: Dehnübungen können helfen, Verspannungen im Beckenboden auszugleichen, wodurch die Faszien, aber auch die Muskulatur wieder besser ansteuerbar wird.
3. Verbesserte Körperhaltung: Ein starker Beckenboden unterstützt die Wirbelsäule und fördert eine bessere Körperhaltung, was zu weniger Rückenschmerzen führen kann.
4. Erhöhte Körperwahrnehmung: Beckenbodenyoga fördert die Achtsamkeit und das Bewusstsein für den eigenen Körper
Übungen und Techniken im Beckenbodenyoga
Es gibt verschiedene Techniken im Yoga, die darauf abzielen, den Beckenboden zu stärken und damit die Kundalini-Energie und das Wurzelzentrum zu aktivieren. Hier sind einige spezifische Ansätze:
1. Mula Bandha (Wurzelverschluss): Diese Technik beinhaltet das Anspannen und Halten der Beckenbodenmuskulatur. Durch das bewusste Aktivieren von Mula Bandha kann die Energie im Körper stabilisiert und die Kundalini aktiviert werden.
2. Asanas (Körperhaltungen): Bestimmte Yoga-Posen wie
die Schildkröte (Kurmasana),
die Schulterbrücke (Setu Bandha Sarvangasana)
und der Heraufschauende Hund (Urdhva Mukha Svanasana)
können helfen, den Beckenboden zu entspannen oder zu stärken und die Energie im Körper zu fördern.
3. Pranayama (Atemübungen): Atemtechniken wie Kapalabhati und Feueratmung können durch rhythmische Bewegungen des Bauches, den Beckenboden und die umliegende Muskulatur samt Faszien kräftigen und massieren.
Es ist wichtig, diese Techniken unter Anleitung eines erfahrenen Lehrers zu praktizieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen und Verletzungen zu vermeiden.
Fazit: Yoga für den Beckenboden als Zentrum der Kraft
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Beckenboden eine zentrale Rolle in der yogischen Praxis spielt, sowohl aus physischer als auch aus energetischer Sicht. Die Verbindung zwischen dem Beckenboden, der Kundalini-Energie und dem Wurzelchakra verdeutlicht, wie wichtig es ist, diesen oft vernachlässigten Bereich unseres Körpers zu stärken und zu aktivieren.
Beckenbodenyoga, auch bekannt als Mula Bandha, bietet zahlreiche Vorteile, darunter die Stärkung der Muskulatur, die Verbesserung der Körperhaltung und die Förderung der Achtsamkeit. Durch gezielte Übungen und Atemtechniken können wir nicht nur unsere körperliche Gesundheit unterstützen, sondern auch ein Gefühl von Stabilität und innerer Sicherheit entwickeln. Die Integration dieser Praktiken in unsere Yoga-Routine kann uns helfen, ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Körper, Geist und Seele zu erreichen.
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